In der Ligapause zwischen alter und neuer Saison waren die Kelheimer Schachspieler natürlich nicht untätig. Über die DSAM in Bad Wildungen, Lauras Abenteuer auf der Europameisterschaft in Prag und die Bayerischen Meisterschaft in Rosenheim haben wir ja ausführlich berichtet. Aber auch sonst war einiges los.
Benedikt Huber
Benedikt war in den Ferien wieder fleißig unterwegs. Nachdem im letzten Jahr per Zufall, ohne sich abgesprochen zu haben, gleich fünf Kelheimer beim Arber-Open am Start waren, hielt er diesmal allein die Kelheimer Flagge hoch.
Und wie! Mit 6,5 Punkten aus neun Runden landete Benedikt in der Endabrechnung auf Rang 7 und räumte damit ein Preisgeld ab. Mit einer Eloperformance von 2200 dürfte er ziemlich zufrieden sein. Ein Bild für Götter ist auch die Ergebnistabelle, wo sich Benedikt mitten unter den GMs, IMs und FMs wiederfindet.
Kurz darauf war unser U16-Crack beim 6. Gipfelschach-Turnier am Weißsee im Stubachtal dabei. Laut Eigen-Werbung handelt es sich dabei um das höchstgelegene Schachevent Österreichs in 2.315 m Höhe. Bei diesem Schnellschach-Turnier lief es sogar noch etwas besser. Rang 5 mit 5,5 Punkten aus sieben Runden stand hier am Ende zu Buche.
Nur beim 22. Torneo Int. Spilimbergo Master in Italien lief es mit 3,0 Zählern aus acht Runden nicht optimal.
Bernhard Schmid
Beim Bamberg-Open durfte ein Kelheimer ebenfalls nicht fehlen. Bernhard stürzte sich dort ins Getümmel des A-Open über 2000 TWZ und erwischte einen Turnierstart nach Maß. Höhepunkt war sicherlich der Sieg gegen einen Großmeister aus den USA, aber auch mit Runde 3 konnte er sehr zufrieden sein, wo er durch eine Kombination gewann, nachdem er für Angriff einen Bauern geopfert hatte und sich der Gegner sich in starker Zeitnot nicht mehr zurechtfand.
Umso ärgerlicher daher die beiden letzten Runden. In der 6. Runde hat Bernhard etwas übersehen und die Partie in besserer Stellung noch versenkt, Runde 2 und 7 waren “Seeschlagenpartien” mit über 100 Zügen, beide leider ebenfalls mit dem schlechteren Ende für Bernhard. Unter dem Strich zeigte er sich aber ganz zufrieden mit dem, “was ich das ganze Turnier so fabriziert habe”. Und das kann er auch, mit einer Eloperformance von 2178 spielte er weit über seiner nominellen Spielstärke.
Johannes Dombert
Ebenfalls in Bamberg, allerdings im B-Open war unser Neuzugang Johannes gemeldet. Als U10-Spieler mischte er kräftig gegen die teils erheblich älteren Kontrahenten mit. Allerdings war er zunächst in der “Schweizer Schaukel” gefangen, spielte in Runde 1 gegen einen übermächtigen Gegner mit über 1860 TWZ, gegen den er wenig überraschend den Kürzeren zog. Danach ging es gegen einen 900er, den er packte, dann wieder einen 1800er, und so weiter.
Erst in Runde 5 konnte der diesen Kreislauf durchbrechen, indem er kurzerhand einen 1770er aus dem Weg räumte. Unglücklicherweise gingen die beiden Schlussrunden dann noch daneben, sonst hätte es vielleicht mit einem Ratingpreis klappen können. 3,0 Punkte aus sieben Runden standen am Ende auf dem Zettel. Mit diesem Auftritt konnte auch Johannes seine Wertungszahl um knapp 50 DWZ-Punkte verbessern.
Alexander und Theodor Nickel
Schon beinahe am Ende der Sommerferien wagte sich Familie Nickel nach Ortenburg, wo Alex und Theodor am C-Turnier teilnahmen. Mit 3,0 Punkten aus fünf Runden gegen starke Gegner schrieb insbesondere Theodor gut an. “Er spielte konzentriert und meist mit dem richtigen Plan. Er hat dem 2. das einzige Remis abgedrückt und gegen den Dritten hat er den Sieg und dann noch remis weggeworfen.” Das brachte ihm am Ende Rang 8 ein, vor allem aber ein DWZ-Plus von fast 70 Punkten, sodass Theodor nun Mitglied im 1300er-Club ist.
Etwas unglücklich verlief das Turnier für Alex. Zwar holte auch er passable 2,0 Punkte aus den fünf Runden und musste zudem gegen den späteren Turniersieger ran, wo nichts zu machen war, in Runde 4 ging es aber in aussichtsreicher Stellung doch noch daneben, was ihn ziemlich wurmte. So gab’s leider ein empfindliches Minus bei der Wertungszahl. Nichtsdestotrotz hatten die drei in Ortenburg eine coole Zeit und dürften indessen ordentlich warmgespielt sein für die anstehende Saison.
Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: Schach: Strategen des SK Kelheim präsentieren sich in starker Form (Mittelbayerische Zeitung, Sport in der Region, 19.09.2024)