Zum Inhalt springen

Deutsche Schulschachmeisterschaft

  • von

Das Donau-Gymnasium Kelheim hat in diesem Jahr das Kunststück geschafft, im dritten Jahr hintereinander eine Mannschaft zur Deutschen Schulschachmeisterschaft (DSM) schicken zu dürfen. Natürlich war der SK Kelheim dabei nicht ganz unbeteiligt. 😉

Die Reise begann schon im Februar mit der Niederbayerischen Meisterschaft, wo das DGK erneut in drückender Überlegenheit agierte und drei Bezirkstitel sowie eine Vizemeisterschaft abräumte. Wie meinte Jugendleiter Corni, der auch die Schach-AG des DGK leitet: „Eine solche Dominanz erinnert an ähnlich erfolgreiche Zeiten vor knapp 20 Jahren, als das DGK unter der Leitung von Fritz Eichenseer das Schulschach in Niederbayern in vergleichbarer Weise beherrschte.“ Das ist natürlich nur deswegen möglich, weil die Kooperation zwischen SKK und DGK fruchtet und die Schule, allen voran Schulleiterin Frau Ettlinger, voll hinter dem Projekt steht.

Einen Monat später waren vier DGK-Teams eine Etage höher bei der Bayerischen Meisterschaft im Schulschach am Start. Auf Landesebene lief es zwar nicht ganz so glatt, in der Wettkampfklasse WK IV (U13) eroberte das DGK-Team indes den Vizetitel und löste damit das Ticket für die Deutsche Schulschachmeisterschaft (DSM), die Anfang Mai in Bad Homburg über die Bühne ging.

Bayerischer Vizemeister 2025 Schulschach WK IV: Arthur Sitnik, Leonhard Dauerer, Theodor Nickel und Alexander Nickel.

Für das Abenteuer auf Bundesebene wurde die Aufstellung ein wenig modifiziert. Neben Arthur Sitnik, Leonhard Dauerer, Theodor Nickel und Alexander Nickel vom SK Kelheim verstärkte Leopold Weißgerber vom TSV Bad Abbach das bestehende Quartett.

Schon im vergangenen Jahr trat das DGK in der WK IV mit fünf Spielern an. Bei dieser Entscheidung mag die DVM 2023 mit hineingespielt haben, als einer unserer Spieler während des Turniers krank wurde und sich drei Runden lang halb bewusstlos ans Brett schleppte, damit die Jungs nicht zu Dritt antreten mussten. Für solche Fälle ist ein Reservespieler natürlich sehr praktisch. Damit dieser im Idealfall (keiner wird krank) nicht umsonst mitgefahren ist, wechselte Conny, der als Betreuer in Hessen dabei war, die Aufstellung durch. Bis auf die beiden Spitzenbretter wurde rotiert, sodass jeder zu seinen Einsätzen kam. Obendrein gab es wieder ein Reservespieler-Turnier, in dem sich die Edelreservisten warm halten konnten.

Deutsche Schulschachmeisterschaft 2025 WK IV: Theodor Nickel, Leonhard Dauerer, Leopold Weißgerber, Alexander Nickel und Arthur Sitnik mit FIDE-Trainer Constantin Blodig.

Mit Startplatz 8 von 36 qualifizierten Mannschaften durfte sich die Truppe gute Chancen ausrechnen. Beim Blick auf die Wertungszahlen der top Gesetzten meinte Conny allerdings: „Mit Setzliste 8 war klar, dass ein Treppchen schwierig bis unmöglich ist. Da waren ein paar Mannschaften mit deutlich höherer Papierform dabei.“

Trotzdem gelang es, die Favoriten zu ärgern. Ausgerechnet gegen die DWZ-Schwergewichte aus Marbach und Berlin zeigte das DGK seine beste Leistung. Am Ende wurden beide Kämpfe mit 1,5:2,5 knapp verloren, was den Trainer ärgerte: „Da hätten wir mehr verdient!“ Mit souveränen Siegen gegen Bad Oldeslohe, Leinefelde, Mainz und Magdeburg hielt sich das DGK aber stets im Vorderfeld, auch wenn Chancen gerade gegen die nominell etwas schwächeren Teams nicht immer konsequent genutzt wurden.

So war in der Schlussphase das Treppchen leider nicht mehr in Reichweite, Platz 5 aber noch möglich. In der Finalrunde gegen Chemnitz geriet das Team durch eine Niederlage an Brett 2 früh in Rückstand, stand an den verbleibenden drei Brettern aber aussichtsreich. Bedauerlicherweise fehlte an diesem Tag das glückliche Händchen, sodass eine weitere denkbar knappe 1,5:2,5-Niederlage ein besseres Endergebnis verhinderte.

Aufgrund der knappen Abstände rutschte das Donau-Gymnasium noch auf den 12. Platz ab. Das war angesichts der Startposition und des Turnierverlaufs etwas enttäuschend. „Schachlich bin ich zufrieden, wie wir uns geschlagen haben“, so Conny. „Eine kleine Verschlechterung vom Startplatz, aber wir waren gefühlt sehr nah an der erweiterten Spitze (so Platz 5-8).“

Auch abseits der Schachbretter hatte die Truppe viel Spaß. An einem Tag gings ins Schwimmbad. „Bei dem Sommerwetter war da viel los 😅.“ Abends wurde noch gegrillt. Auch beim Minigolfen und Eisessen war der Tross einmal. Conny: „Bad Homburg ist wirklich mega schön 🤩.“

Es gab auch individuelle Glanztaten, wie die starke Leistung von Leonhard am schweren Brett 2 sowie von Alex und Leopold, die im gesamten Turnier ohne Niederlage blieben. Mit 5,0 Punkten aus acht Einsätzen war auch Theodor ein zuverlässiger Punktelieferant. Arthur hatte am Spitzenbrett natürlich die härtesten Nüsse zu knacken, blieb nach zwei bärenstarken Auftritten bei der OSEM und BJEM diesmal mit 2,5 Punkte aus neun Runden aber ein wenig hinter wahrscheinlich auch seinen eigenen Erwartungen zurück.

So konnte das DGK-Highlight aus dem Vorjahr, als das WK-III-Quartett mit Rang 6 das beste DGK-Ergebnis seit 17 Jahren einfuhr, 2025 zwar nicht wiederholt werden, mit dem 12. Platz durfte man dennoch stolz die Heimreise antreten, schließlich konnten 24 andere Schulen, die sich für die Deutsche Meisterschaft qualifiziert hatten, hinter sich gelassen werden.

Die DSM-Mannschaft 2025 mit Schulleiterin Frau Ettlinger

Das Donau-Gymnasium Kelheim war nicht die einzige Schule in Bad Homburg mit SKK-Beteiligung. Das Werner-von-Siemens-Gymnasium Regensburg war ebenfalls am Start, wo Johannes Dombert das zweite Brett bespielte.

Mit drei Siegen und einem Unentschieden mischten die Regensburger in der ersten Turnierhälfte ganz vorne mit. Nach vier Runden stand sensationell Tabellenplatz 2 zu Buche. In der zweiten Halbzeit hingegen ging der Drive ein wenig verloren. Neben zwei Unentschieden gelang nur noch ein weiterer Sieg. Daher musste sich das Team nach dem aussichtsreichen Start doch noch mit Platz 8 begnügen.

Mit 4,5 Punkten aus neun Runden lieferte Johannes am zweiten Brett eine solide Leistung ab.

Zwar nicht in Bad Homburg, aber zeitgleich ein paar hundert Kilometer weiter in Osnabrück fand die DSM der Wettkampfklasse Haupt- und Realschulen statt, wo die Johann-Simon-Mayr-Realschule Riedenburg unter der Leitung von Reinhard Blodig ein Team schickte. Auch hier waren mit Maximilian Buchhammer und Luka Kalajdzic zwei SK-Spieler dabei. Allerdings war Luka als reiner Ersatzspieler eingesetzt und kam beim Hauptturnier nicht zum Zug.

Mit 6,0 Punkten aus neun Runden war Max eine tragende Säule seiner Mannschaft. Durch den Abgang von Maxim und Korbi hat die Realschule jedoch nominell an Spielstärke eingebüßt, weswegen sie in diesem Jahr, anders als zuletzt, nicht ganz vorne mitmischen konnten. Trotz allem schlug sich das Team achtbar und erreichte einen respektablen Mittelfeldplatz.

Und das Abenteuer ist noch nicht vorbei! Ende Mai geht das Willibald-Gluck-Gymnasium Neumarkt bei der DSM WK II (U18) in Karlsruhe ins Rennen. Auch dort sind mit Laura Sophie Bauer und Simon Koberstein zwei SKK-Zauberer am Werk. Von Setzlistenplatz 2 aus gehören sie sogar zu den Favoriten. Alle Daumen sind gedrückt!