Zum Inhalt springen

Neun Kelheimer beim 3. Freundschachts-Open in Augsburg

Beim 3. Freundschafts-Open 2025, das vom 1. bis 4. November im Schloss Friedberg von den Schachfreunden Augsburg ausgetragen wurde, trat der SK Kelheim mit insgesamt acht Spielern an. Nach den beiden erfolgreichen Teilnahmen in 2023 und 2024 durfte auch in diesem Jahr die SKK-Truppe nicht fehlen.

Bereits die ersten beiden Auflagen hatten zahlreiche Teilnehmer angezogen – auch dieses Jahr war die Anmeldeliste frühzeitig voll, und es konnten nur noch Plätze auf der Warteliste vergeben werden, in der Hoffnung, als Nachrücker doch noch teilnehmen zu können. Zum Glück mussten sich die Kelheimer damit nicht beschäftigen: Schon Monate im Voraus hatten sich die SKK-Spieler angemeldet und konnten somit gespannt verfolgen, welche bekannten Namen sich im Laufe der Zeit noch auf der Liste ergänzten.

So machte sich die Kelheimer Delegation bestehend aus Cornelius Mühlich, Moritz Ramming, Peter Hahn, Arthur Sitnik, Johannes Dombert, Robin Lindner, Theodor Nickel, Konstantin Frikel und Alexander Nickel auf den Weg in die Universitätsstadt Augsburg. Als Betreuer war auch in diesem Jahr wieder Constantin Blodig mit dabei – ebenso wie in den vergangenen Jahren – und im Gepäck hatte das Team rund 50 Sätze unseres Spielmaterials, damit die Schachfreunde Augsburg genügend Bretter für die insgesamt über 160 angemeldeten Spieler zur Verfügung stellen konnten.

Cornelius Mühlich startete mit vollem Ehrgeiz ins Turnier, wollte von Anfang an durchstarten und steckte auch nicht vor den angemeldeten GM´s, FM´s und IM´s zurück. Mit dieser Einstellung war er super unterwegs und konnte fünf Punkte auf sein Konto holen. Unter anderem gelang ihm ein Sieg gegen FM Korbinian Nuber. In weiteren Partien gegen einen IM und einen GM mit jeweils über 2400 DWZ zeigte er starke Leistungen und gute Chancen, musste sich jedoch nach spannendem Kampf geschlagen geben. Mit dieser überzeugenden Vorstellung belegte Cornelius am Ende Rang zwölf und erreichte eine Performance von knapp 2300 DWZ. Wir sind gespannt, ob er diesen positiven Trend in den kommenden Turnieren fortsetzen kann.

Ebenfalls mit fünf Punkten marschierte Theodor Nickel souverän durch das gesamte Turnier. In der Endrangliste war er dabei bis Platz 35 der Spieler mit der niedrigsten DWZ – ein Umstand, der seine starke Leistung noch eindrucksvoller macht. Theodor spielte in jeder Partie mutig und stark auf und sammelte vier seiner Punkte gegen Gegner, die jeweils mindestens 250 DWZ-Punkte mehr aufwiesen. Auch er bekam es in einer Runde mit Corni’s FM-Gegner zu tun. In dieser Partie hielt er lange Zeit hervorragend dagegen, ließ seinen Gegner kaum zur Entfaltung kommen und gehörte mit seiner Begegnung zu den letzten laufenden Partien der 6. Runde. Zwar sprang am Ende nichts Zählbares heraus, doch die Erfahrung, gegen einen Titelträger gespielt zu haben, war sicher ein wertvoller Gewinn. Mit seiner beeindruckenden Leistung zeigte Theodor deutlich, welchen großen Fortschritt er in den letzten Monaten gemacht hat. Sein 24. Platz im Endklassement spricht für sich: Er ließ zahlreiche Teilnehmer mit teils deutlich über 1800 DWZ hinter sich. In Zahlen bedeutet das einen riesigen DWZ-Sprunggestartet mit 1487, erreichte er eine Turnierleistung von 2026 DWZ und ein Plus von satten 160 Punkten. Damit rückt er in der SKK-DWZ-Rangliste auch Papa Thomas gefährlich nahe: Nur noch rund 100 Punkte und acht Plätze trennen die beiden. Vielleicht ist das ja die zusätzliche Motivation, in der kommenden Jugendsaison richtig durchzustarten 😉.

Die Bronzemedaille im Team des Schachklub Kelheim sicherte sich Peter Hahn, der mit insgesamt vier Punkten einen starken 38. Platz im Turnier belegte. Besonders bemerkenswert war sein Remis gegen FM Korbinian Nuber – ja, genau jenen Spieler, der es im Laufe des Turniers schon mit Corni und Theodor zu tun bekam. Peters Leistung zeigte eindrucksvoll, dass auch bei ihm noch deutliches Steigerungspotenzial in Sachen DWZ vorhanden ist. Mit einer Turnierleistung von über 2000 DWZ konnte er seine Zahl um 40 Punkte weiter verbessern.

Moritz Ramming startete als Nummer 24 der Setzliste ins Turnier und ging mit dem Ziel ins Turnier, nach oben anzugreifen und vielleicht dem ein oder anderen Gegner aus den Top 20 etwas Zählbares abzunehmen. Doch es wurde ein durchwachsenes Turnier für ihn: Nach einem gelungenen Auftaktsieg traf er direkt in der zweiten Runde auf den an Nummer drei gesetzten GM Bryan Smith – eine Begegnung, in der er gut mithielt und einiges an Erfahrung sammeln konnte, leider aber am Ende den kürzeren zog.

Auch im weiteren Verlauf meinte es das Losglück nicht gut mit ihm: Auch er musste gleich dreimal gegen Vereinskameraden antreten. Gegen Robin Lindner gelang ihm dabei ein Sieg, in Runde 6 spielte er Remis gegen Peter Hahn, und in der Schlussrunde musste er gegen Theodor Nickel eine Niederlage hinnehmen. Am Ende blieb er mit vier Punkten etwas hinter seinen Erwartungen zurück und rutschte auf den 46. Platz ab.

Knapp dahinter, ebenfalls mit vier Punkten, zeigte Robin Lindner eine solide Leistung, die leicht über seinem bisherigen Niveau lag, und belegte am Ende den 54. Platz. Eine Verbesserung um mehr als 40 Plätze gegenüber seinem Startplatz 96 wirkte sich auch bei ihm positiv auf die DWZ aus: Sein Konto stieg um knapp 20 Punkte, womit er erstmals in seiner Schachkarriere die 1600er-Marke überschreiten konnte – ein schöner Meilenstein für seine Entwicklung – auch weil sein Hauptaugenmerk seit langem auf der Jugendarbeit liegt. Arthur Sitnik erwischte einen ungünstigen Start ins Turnier und konnte in den ersten drei Runden nur einen Punkt auf seinem Konto verbuchen. Dadurch fand er sich zunächst im hinteren Mittelfeld wieder. Mit einem starken Schlussspurt von 2,5 Punkten aus den letzten vier Partien konnte er sich jedoch wieder deutlich nach vorne kämpfen. Trotz dieser Aufholjagd gelang es ihm nicht ganz, sein volles Potenzial abzurufen, und er blieb insgesamt etwas unter seinem gewohnten Niveau. Am Ende belegte Arthur mit 3,5 Punkten von Startplatz 62 aus den 67. Rang – eine kämpferische Leistung, die dennoch zeigt, dass mit etwas mehr Konstanz künftig noch viel möglich ist.

Johannes Dombert kam auf drei Punkte und belegte Rang 109. Alexander Nickel und Konstantin Frikel erzielten jeweils 2,5 Punkte und belegten die Plätze 127 und 133. Auch sie konnten wertvolle Erfahrungen gegen unterschiedlich starke Gegner sammeln und ihre Turnierpraxis für alle noch kommenden Turniere deutlich ausbauen.

Die gesamte Ergebnisliste ist im interaktiven Tool der Schachfreunde Augsburg sowie auf ChessResults zu finden. Einige Partien unserer Spieler haben es sogar in die Auswahl der schönsten Partien geschafft und wurden im Rahmen einer Studie auf Lichess veröffentlicht: Freundschachtsopen 2025 • lichess.org.

Während den Runden wurde die freie Zeit genutzt, um sich am hervorragenden Essensangebot zu stärken, aber auch der sportliche Ausgleich durfte nach dem stundenlangen Sitzen nicht fehlen. Dafür waren die Bewegungsstationen im direkt neben der Burg gelegenen Schlosspark eine perfekte Gelegenheit. Natürlich war auch ein Fußball Teil des Gepäcks, welches mit nach Augsburg reiste, so konnte auch hier das ein oder andere Duell ausgetragen werden.

Die Abende wurden jeweils in geselliger Runde gemeinsam bei Familie Blodig verbracht, wo auch ein Großteil der Kelheimer in diesem Jahr wieder zu Gast sein durfte. Nach dem Abendessen wurden die restlichen Partien des Tages analysiert und die ein oder andere Blitzpartie gespielt. Diejenigen, die erstmal genug vom Schach hatten, nutzten die Abendstunden für einige schachfremde Spiele oder auch um Neuigkeiten und Themen aus den beiden Vereinen auszutauschen. Natürlich stand auch der hauseigene Kicker nicht still, sobald am Abend wieder Trubel im Haus war.

Auch die dritte Auflage des Turniers war – sowohl aus Sicht des Ausrichters als auch aus Kelheimer Perspektive – erneut ein voller Erfolg. Zwar entsprachen einige Endergebnisse nicht ganz den eigenen Erwartungen und Ambitionen, doch insgesamt präsentierte sich das Turnier wieder als hervorragend organisierte und rundum gelungene Veranstaltung. Wir sind bereits gespannt, wie viele Kelheimer im kommenden Jahr bei der vierten Auflage des Freundschachts-Opens dabei sein werden.