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DSAM in Stuttgart und Fasching in Essing

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Der Namenszusatz 7³ bei der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft (DSAM) kommt nicht von ungefähr: Es sind sieben Qualifikationsläufe, dem Breitensportgedanken als Amateurmeisterschaft folgend zudem auch sieben Wertungsgruppen, je nach nomineller Spielstärke, und es kommen jeweils die Top-7 jeder Kategorie weiter. 7³, also 343 Teilnehmer werden sich dann beim Finale im Sommer um die Titel batteln, plus gegebenenfalls noch ein paar Damen, denn falls sich kein weiblicher Spieler in den jeweiligen Top-7 befindet, erhält die beste Dame der Gruppe noch einen extra Platz. Man darf also mit deutlich über 350 Qualifizierten rechnen.

In der vergangenen Saison 2022/23 schnappte sich Laura den Titel als Deutsche Amateurmeisterin in Gruppe D. In dieser Saison stiftete sie ihre Teamkollegin Leni an, es mal gemeinsam zu versuchen. Und wenn sie ohnehin jemand hinfahren muss, sprach nichts dagegen, gleich noch ein paar Spieler mitzunehmen.

Von der Entfernung her und hinsichtlich Terminüberschneidungen mit Liga und Einzelwettbewerben bot sich für uns der Lauf vom 9. bis 11. Februar 2024 im Maritim Hotel Stuttgart an. Stuttgart war zum ersten Mal Austragungsort für die DSAM, dennoch klappte dank des eingespielten Orga-Teams vom DSB alles wie am Schnürchen.

Um es vorwegzunehmen: die Reise nach Baden-Württemberg sollte sich für den SK Kelheim lohnen, denn er war Dauergast auf dem Podium bei dieser dreitägigen Veranstaltung.

DSB Frauenförderung

Bereits vor Turnierstart ging es für Laura und Leni ins Rampenlicht, denn sie erhielten von Schiedsrichter-Obmann Jürgen Kohlstädt und GM Gerald Hertneck eine Dankesurkunde, da Laura im Rahmen der Frauenförderung des DSB eine neue Teilnehmerin für die DSAM geworben hatte.

Mit Laura Sophie Bauer (Gruppe B; 1900-2100 DWZ), Valentina Neumeier (Gruppe D; 1600-1750 DWZ), Leonhard Neumeier und Konstantin Neumeier (beide Gruppe E; 1400-1600 DWZ), sowie mir, der als Fahrer nicht drei Tage lang vor Ort untätig auf Kohlen sitzen wollte 😉 in Gruppe G (0-1200 DWZ), hatte der SK Kelheim fünf Eisen im Feuer, weswegen wir auch bei der Vereinswertung mitmischen konnten. Am Rande: Die Gruppeneinteilung erfolgte nach DWZ zu einem Stichtag im letzten Jahr, sodass es durchaus vorkommen konnte, dass Teilnehmer real inzwischen deutlich mehr hatten als für die Gruppe eigentlich üblich.

Laura

Laura, Deutsche Amateurmeisterin des Vorjahres in Gruppe D, trat diesmal zwei Kategorien höher in Gruppe B an. Dort hatte sie naturgemäß zu kämpfen, denn sie war fast ganz hinten in der Liste gesetzt. Entsprechend legte sie ihre Partien an und schaffte vier Remis in Folge gegen nominell ausnahmslos stärkere Gegner. Damit konnte sie zunächst zufrieden sein und der Qualifikationsplatz der besten Dame in Gruppe B lag in Reichweite. In der letzten Runde gegen eine WCM jedoch ging alles schief: Sie griff fehl, obwohl sie diesen Zug bereits als schlecht aussortiert hatte. Anschließend war sie natürlich untröstlich, denn um einen halben Punkt schlitterte sie denkbar knapp am Qualifikationsrang fürs Finale vorbei.

Ein Hammerturnier erwischte Leni in Gruppe D. Mit 4,5 aus 5 möglichen Punkten blieb sie ohne Niederlage – auch wenn’s wie üblich bei ihr oft ein paar Stunden länger dauerte im ansonsten schon menschenleeren Spielsaal. 😉 Dummerweise stieg einer ihrer Gegner im Laufe des Turniers aus und machte keine weiteren Punkte, was sich negativ auf Lenis Buchholzwertung auswirkte, die sich ja aus den Punkten der Gegner speist. So landete sie punktgleich mit dem Sieger auf Rang 2. Dafür gab’s nicht nur den Preis (Chessence – Schachschule Huschenbeth-Gutschein) für den Zweitplatzierten in Gruppe D, sondern durch DSB-Vizepräsident Sport, Prof. Dr. Jürgen Klüners, auch den Preis (ChessWare Schachversand) als beste Dame im über 400 Teilnehmer starken Feld; und vor allem einen der begehrten Qualifikationsplätze für das Finale der DSAM 2023/24 im Sommer.

Auch Leo startete, wie schon häufiger zuletzt, super in das Turnier. Kurz nach Halbzeit lag er auf Platz 3 in Gruppe E, was locker gereicht hätte für einen Qualifikationsplatz. Dann jedoch ging es – ebenfalls wie schon häufiger zuletzt – zum Ende hin wieder abwärts: Einem Remis in Runde 3 folgten noch zwei Niederlagen, sodass er in der Endabrechnung noch bis ins Mittelfeld zurückfiel.

Konny hatte sich viel vorgenommen für diese DSAM. Womöglich spielte er dabei ein Fünkchen zu offensiv: Die ersten beiden Runden gingen abrupt in den Graben, als er im Angriffsmodus zuerst eine attackierte Figur stehen ließ und dann ein Grundreihenmatt über drei Ecken übersah. Nach diesem Dämpfer versuchte er das Turnier auf Nummer Sicher zu Ende zu bringen und nahm drei Remis an, die ihm die Gegner geboten hatten. Ein DWZ-Minus von fast 100 Punkten zeigt aber, wie weit er diesmal hinter seinen Möglichkeiten geblieben ist.

Mein eigenes Turnier lief überraschend gut. Zum ersten Mal seit der VM 2022 B brachte ich meine Partien ohne die üblichen Totalaussetzer zu Ende. Mit schwarz spielte ich konservativ auf “möglichst nicht verlieren”, mit weiß holte ich meine Punkte und so hatte ich eine Runde vor Schluss mit drei aus vier tatsächlich Chancen auf einen Qualifikationsplatz zum DSAM-Finale. Dann jedoch meinte es die Schweizer Losfee nicht gut mit mir: BSJ-Kadermädchen, amtierende Bayerische U10-Meisterin, Jussupow-Schülerin, 450 DWZ mehr – eins davon hätte für mich wahrscheinlich schon gereicht. Als ich noch leicht besser stand, bot ich mal Remis, aber das schlug sie selbstbewusst in den Wind. Anschließend nahm sie mich wie einen Legobausatz Stück für Stück auseinander. Schade, mit drei aus fünf konnte ich aber dennoch gut einschlafen.

Für die Vereinswertung war die suboptimale letzte Runde fast aller Kelheimer natürlich schlecht. Nach Runde 4 lagen wir noch punktgleich hinter dem Spitzenreiter Stuttgarter SF auf Rang 2. So ging es noch eine Position zurück hinter SpVgg Rommelshausen auf Rang 3 der 15 Vereine, die mit vier oder mehr Spielern anreisten und damit in die Wertung kamen. Bei mehr als vier Spielern wurden die mit der niedrigsten Punktzahl gestrichen, sodass immer nur vier Spieler je Verein gewertet wurden. Auch dafür gab’s eine Auszeichnung vom Verband und ein Jahres-Abo der Zeitschrift Schach.

Insgesamt war der Abstecher nach Stuttgart also durchaus von Erfolg gekrönt. 😉

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: Mittelbayerische Zeitung, Sport in der Region, 13.02.2024 und auch der DSB hat einen Artikel dazu veröffentlicht.

Faschingsumzug in Essing

Parallel zum DSAM-Einsatz fanden sich gleich vier SKKler beim Faschingsumzug in Essing ein. Lena, Corni, Conny und Andreas brachten die Maschkera mit ihren Instrumenten in Stimmung und hatten, den Fotos nach zu urteilen 😉 auch selbst ihren Spaß dabei.

Mehr davon gibt’s auf der Facebook-Seite des Musikverein Undorf.