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Finale der Jugend-Ligen ein Schachfest vom Feinsten

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Was war das für ein Coup unserer Jugendleiter Lena Blodig und Cornelius Mühlich! Dass die BSJ einen zentralen Spielort für das Finale der bayerischen Ligen wählt, ist nicht so ungewöhnlich. Daher sicherten sie sich zuerst den letzten Doppelspieltag der U20 Bayernliga und Landesliga Nord. Dass sie zusätzlich dazu auch noch das Bezirksfinale mit zwei Ligen nach Kelheim dirigieren konnten, war ein Riesen-Ding, denn so kamen vier komplette Jugend-Ligen, 32 Mannschaften mit 144 Spielern plus Reservespielern, Begleitpersonen und Trainern ins Dormero, um gemeinsam die letzten beiden Runden der Saison 2023/24 in Angriff zu nehmen – und die jeweiligen Meister zu krönen.

Corni und Lena blicken stolz auf ihr Werk. Die Mega-Veranstaltung war ein voller Erfolg.

Entsprechend war volle Hütte im Dormero, immerhin liegt das auf dem Niveau des alljährlichen Wittelbacher Weihnachtsopen; mit dem Unterschied, dass sich das WWO auf zwei Spielsäle verteilt, während sich das Jugend-Finale gemeinsam in den großen Saal quetschte. Das war schon ein Bild und ein einmaliges Erlebnis.

IA Simon Pernpeintner übernahm die Auswertung und fungierte als Schiedsrichter. Streitfälle gab es keine, aber in den bayerischen Ligen wird ohne Inkrement gespielt, sodass er häufig (wie auch einige Mannschaftsführer) mitschreiben musste, wenn die Spieler ans Zeitlimit kamen.

SK Kelheim 1 (U20 Bayernliga)

Abgesehen von der Kelheimer Mannschaft war die Ausgangslage in der U20 Bayernliga äußerst interessant. Der Titelkampf zwischen FC Ergolding und SC Bavaria Regensburg um den direkten Qualifikationsplatz zur Deutschen Meisterschaft (DVM) 2024 in der Altersklasse U20 war spannend bis zum Schluss. Die Regensburger versuchten als Verfolger nochmal alles, was in ihrem Einflussbereich stand und beendeten die beiden Runden mit 6-0 gegen SC Erlangen und 5-1 gegen SG Fürth.

SC Bavaria Regensburg (li.) hier gegen SC Erlangen, konnte den FC Ergolding nicht mehr abfangen.

Doch die Ergoldinger ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und schrieben ihrerseits mit 5,5-0,5 und 5-1 gegen diese beiden Mannschaften an. Damit ging der Titel, wie schon im letzten Jahr, an die Niederbayern, die das Ticket zur DVM in der Altersklasse U20 im Dezember lösten.

Der alte und neue Meister der U20 Bayernliga: FC Ergolding 1

Die erste Kelheimer Mannschaft lieferte mit Benedikt Huber, Peter Hahn, Moritz Ramming, Valentina Neumeier, Michael Gold und Arthur Sitnik zwei saubere Runden ab und gewann gegen SG Aschheim/Feldkirchen/Kirchdorf mit 3,5-2,5.

Unglücklich war das 3-3-Unentschieden gegen den Tabellennachbarn SK Tarrasch München. Da München die Vormittagsrunde höher gewonnen hatte als Kelheim, landeten die Hauptstädter in der Tabelle punktgleich, aber mit einer 0,5 Zähler besseren Brettpunktzahl auf Rang 3. SK Kelheim 1 seinerseits kletterte noch vor SC Ansbach und SC Erlangen auf Rang 4.

Lena und Corni zeigten sich zufrieden mit der Leistung ihrer Schützlinge über das Jahr gesehen. Damit konnte sich der SK Kelheim das dritte Jahr in Folge in der höchsten Jugendliga Bayerns halten.

Benedikt beendete die Saison mit 5,0 Punkten aus 7 Runden. Er liegt damit auf Rang 4 der Bestenliste der Liga – gemeinsam mit Arthur, der ebenfalls 5,0 aus 7 holte und an diesem Tag komplett verlustpunktfrei blieb. Peter sprang am letzten Doppelspieltag an Brett 2 für Laura ein, die zeitgleich die Internationale Offene Deutsche Frauen-Einzelmeisterschaft (IODFEM) in Augsburg spielte.

Sowohl Moritz als auch Peter und Michi holten je einen Punkt heute. Nur Leni hatte einen gebrauchten Tag. Am Vormittag musste sie sich zwei (!) Sekunden vor Ablauf der gegnerischen Uhr in einem Blitzfinale noch geschlagen geben.

SK Kelheim 2 (U20 Landesliga Nord)

Einen rabenschwarzen Tag erwischte SK Kelheim 2 in der U20 Landesliga Nord. Vor der Doppelrunde lag das Team, die einzige zweite Mannschaft in der Landesliga Nord, noch auf einem tollen vierten Rang. Ausgerechnet beim großen Heimspieltag lief für Citra Bangsa-Giesen, Marcus Reimann, Konstantin Neumeier und Leonhard Dauerer aber nicht viel zusammen.

Gegen den Tabellenzweiten SC Bamberg, die auf der Jagd nach Spitzenreiter Nürnberg keine Gefangenen machten, war nicht viel erwartet worden – wie auch, bei einem 330 (!) DWZ niedrigeren Schnitt. Lediglich Leonhard, der diesmal an Brett 4 für Leo ins Team gekommen war, luchste der Gegnerin – einer BSJ-Kaderspielerin – einen halben Punkt ab.

Ein 1,5-2,5 gegen SK Kulmbach hingegen stand nicht auf dem Wunschzettel für diesen Tag. Abermals tütete Leonhard ein Remis ein, während Marcus stark sein Mehrmaterial zum Sieg verwertete. Citra und Konny hingegen gingen beide ein weiteres Mal leer aus an diesem Tag.

Gegen einen Tabellennachbarn ist der Ausgang der Begegnung immer doppelt relevant, daher hätte ein 1,5-2,5 ungünstiger nicht sein können. In diesem Fall lässt es Kelheim und Kulmbach Mannschafts- und Brettpunkt gleich in der Tabelle zurück. Da der direkte Vergleich aber verloren ging, steht Kulmbach in der Tabelle vorne – und damit ist SK Kelheim 2 abgestiegen, sofern nicht noch irgendein Aufsteiger zurückzieht oder sich andere Dinge zwischen Landes- und Bezirksebene auftun. Wie schade.

Meister wurde SC Noris-Tarrasch Nürnberg ungeschlagen vor SC Bamberg und TSV Kareth-Lappersdorf (leider schon abgereist zur Siegerehrung).

Ein Teil der Kelheimer zweiten Mannschaft (Rest verschollen zur Siegerehrung), mit Leo, der alle Runden außer heute in der Zweiten gespielt hat:

SK Kelheim 3 (U20 Oberpfalzliga)

Die dritte Mannschaft ging diesmal mit wechselnden Aufstellungen in die beiden Runden: Leonhard Neumeier, Boris Bondarenko, Maxim Weinberger und Maxim Usik (Vormittag) respektive Pandu Bangsa-Giesen (Nachmittag) erzielten gegen SF Haselmühl/Amberg und SG Windischeschenbach/Erbendorf zwei Unentschieden.

Zwei Unentschieden waren aber zu wenig, um es noch in die Top-3 zu schaffen. Der Titel ging an SC Bavaria Regensburg 2 vor SG Windischeschenbach/Erbendorf, den letzten Treppchenplatz schnappte sich SC Cham.

1. Bürgermeister Christian Schweiger nahm in der Oberpfalzliga die Siegerehrung vor.

SK Kelheim 4 (U20 Bezirksliga)

Mannschaftsführer Thomas Nickel mit seiner Truppe vor dem Start der finalen Runde

Grund zu feiern gab es an diesem Tag vor allem in der U20 Bezirksliga. Hier wurde die Aufstellung gesplittet. Am Vormittag trat das Team mit Pandu Bangsa-Giesen, Lukas Riera Galmés, Alexander Nickel und Maximilian Buchhammer an. In der Nachmittagsrunde rückte Pandu Bangsa-Giesen in die Dritte Mannschaft auf und Theodor Nickel übernahm den Platz.

Gegen die beiden Tabellennachbarn SG Riedenburg/Dietfurt und SG Tegernheim/RT konnten jeweils Unentschieden erzielt werden. Insbesondere gegen die starken Altmühltaler war das Unentschieden eine herausragende Leistung; gegen die SG Tegernheim/RT vielleicht ein wenig unglücklich. Dabei hielt Theodor in der längsten Partie der Liga durch seinen starken Sieg gegen mindestens drei Patt-Fallen des Gegners das Unentschieden der Mannschaft.

So konnte das Team Rang 3 in der U20 Bezirksliga halten. Bezirksmeister wurde ASV Burglengenfeld gefolgt von SG Riedenburg/Dietfurt.

Saisonabschlussfeier

Nach Abschluss des Spieltags trafen sich alle vier Kelheimer Mannschaften, die heute im Einsatz waren, im Deutschen Hof, um die erfolgreiche Saison gebührend zu feiern. Es gab Pizza, Salate und Kuchen und eine große Auswahl an (natürlich alkoholfreien) Getränken.

Corni ließ die Saison kurz Revue passieren, es wurde geratscht, Tandem gespielt und so verging der Abend wie im Flug.

Dabei sah man auch Gesichter am Brett, die man sonst eher nicht dort erspäht – Wiederholung ausdrücklich erwünscht 😉 Danke an alle für die tolle Saison und die gemütliche Abschlussfeier!

Dazu gab es auch einen Zeitungsartikel: Vier U20-Ligen beenden ihre Spielzeiten: Gastgeber SK Kelheim klettert auf Platz vier der Bayernliga (Mittelbayerische Zeitung, Sport in der Region, 11.03.2024)